Die Geschichte der Friedrich-List-Schule

1939 wurde der damaligen städtischen Handelsschule der Name „Friedrich-List-Schule“ zuerkannt, den sie bis zum Kriegsende 1945 behielt. Mit dem Neubeginn und dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten sowohl strukturelle wie auch personelle Veränderungen im Bereich der kaufmännischen beruflichen Schule. 

Es kam zur Gründung einer kaufmännischen Vollzeitschule (Heinrich-Emanuel-Merck-Schule) unter Leitung von Direktor Lang und einer kaufmännischen Teilzeitberufsschule unter Direktor Dr. Zeiger. Nach dieser, im Jahre 1948 vorgenommenen organisatorischen, Trennung wurde sie auch räumlich vollzogen. Die Heinrich-Emanuel-Merck-Schule bezog ein Schulgebäude in der Martin-Buber-Straße, während die Berufsschule in der Mornewegschule, der Diesterwegschule sowie in diversen Räumen in Gastwirtschaften in Eberstadt und Arheilgen untergebracht war. Erst im Jahr 1952 konnte die kaufmännische Berufsschule in das wiederaufgebaute Gebäude in der Hermannstraße einziehen. 

Ständig steigende Schülerzahlen – es waren 1958 schon mehr als 3.000 Schülerinnen und Schüler – machten eine Teilung erforderlich. Sie erfolgte 1959/60 durch Abgrenzung in „dienstleistungsbetonte“ und „umsatzbetonte“ Ausbildungsberufe. Beide Schulen standen bis 1964 unter einer Leitung. Mit der Besetzung einer neugeschaffenen Schulleiterstelle an der Martin-Behaim-Schule (KB I) erfolgte die endgültige, räumliche und organisatorische Trennung. 

Am 15. Mai 1962 wurde der kaufmännischen Berufsschule II anlässlich des Einzuges in das renovierte Schulgebäude in der Julius-Reiber-Straße der Name „Friedrich-List-Schule“ verliehen. Damit wurde der Name, der 1939 zuerst der städtischen Handelsschule übertragen worden war, erneut und endgültig einer kaufmännischen Berufsschule zuerkannt. 

Nach Fertigstellung des zweiten Riegels im Berufsschulzentrum Nord erhielt die Friedrich-List-Schule zusammen mit der Heinrich-Emanuel-Merck- Schule ab August 1979 ihren neuen Standort in der Alsfelder Straße. 

Mit dem Einzug in das neue Gebäude eröffneten sich für die Friedrich-List- Schule weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Sowohl das Raumangebot als auch die Ausstattung mit modernen Unterrichtsmitteln ermöglichten die Erweiterung des Bildungsangebotes sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitbereich. 

Im Vollzeitbereich konnten mit dem Berufsgrundbildungsjahr (BGJ, 1975), der Berufsfachschule für Fremdsprachensekretariat (1984) und dem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ, 1994) zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen werden. Ferner beteiligt sich die FLS seit 1975 aktiv an der Aus-bildung von behinderten Jugendlichen und bietet in Zusammenarbeit mit F & U (Fortbildung und Umschulung) berufsvorbereitende Lehrgänge und die Ausbildungsberufe Büropraktiker, Bürokraft und Kaufmann/-frau für Büromanagement an. 

Im Teilzeitbereich erfolgte eine schrittweise Ausweitung des Ausbildungsanbotes um die Berufe „Justizfachangestellte“ (1976), „Postjungbote“ (1981; seit 1995 „Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr“), Verlagskaufleute (1985), Sozialversicherungsfachangstellte (1992) und schließlich um die neugeschaffenen IT-Berufe, die die FLS seit 1997 in Kooperation mit der Heinrich-Emanuel-Merck-Schule anbietet.