Das Schulprogramm der Friedrich-List-Schule

Vorwort 

Im Jahre 1999 war die Friedrich-List-Schule eine der ersten Schulen, die ein Schulprogramm entwickelte. 
Seitdem wurde es zweimal aktualisiert. Im Schuljahr 2010/2011 erscheint das Schulprogramm nunmehr in der 4. überarbeiteten Auflage. 

Das vorliegende Schulprogramm formuliert pädagogische Konzepte und Zielvorstellungen, die von allen unmittelbar Beteiligten – Lehrer/-innen, Schüler/-innen, Eltern, Betrieben – grundsätzlich bejaht werden. Es skizziert somit unser besonderes „Profil“ und beschreibt Schwerpunkte unserer zukünftigen Arbeit. 

Die externe Evaluation, aufgrund einer Schulinspektion im August 2007, veranlasste uns zu einer Umstrukturierung und Neuauflage des Schulprogramms. Auf einem pädagogischen Tag am 02.02.2009 wurde das Leitbild für die Friedrich-List-Schule entwickelt und beschlossen. 

Anhand dieser Leitvorstellungen wurden die pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulformen und Ausbildungsberufe neu ausgerichtet und durch evaluierbare Qualitätsaussagen ergänzt. 

Diese pädagogischen Konzepte bilden das Kernstück unserer täglichen Arbeit: 

Das Unterrichten, Lehren, Lernen lassen und Erziehen – mit auf die Schülerinnen und Schüler sowie das Ausbildungsziel ausgerichteten Strategien. 

Diese pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulformen und Ausbildungsberufe finden Sie in Teil II des Schulprogramms. Sie wurden von den Kolleginnen und Kollegen der einzelnen Abteilungen entwickelt und auf den entsprechenden Fach- und Abteilungskonferenzen abgestimmt. 

In Teil I des Schulprogramms stellt sich die Friedrich-List-Schule vor: Leitbild, Schulprofil, Angebote, Rahmenbedingungen sowie Ziele und Vorhaben, die die gesamte Schule betreffen. Die Gesamtkonzeption entstand in enger Zusammenarbeit des Kollegiums, des Schulleitungsteams, der Arbeitsgruppe Schulentwicklung, der Arbeitsgruppe Evaluation und des Personalrats. 

Es wurde auf der Gesamtkonferenz am 20. April 2010 abgestimmt und beschlossen. 

Teil I und II des Schulprogramms bilden die Arbeits- und Entwicklungsgrundlage der Friedrich-List-Schule. 

An der Selbststeuerung der Schulentwicklung wirken das Schulleitungsteam, die Arbeitsgruppe Schulentwicklung sowie die einzelnen Abteilungen und Projektleiter mit. Sie sind der Gesamtkonferenz verantwortlich. 

Die Arbeitsgruppe Evaluation wird kontinuierlich die Realisierung, der vom Kollegium gesetzten Ziele, überprüfen und darüber berichten. Die Erarbeitung neuer Beiträge, die Setzung neuer Ziele, die Modifizierung vorhandener Ziele sind ein stetiger Prozess, der von der Schulgemeinde in den betreffenden Arbeitsgruppen initiiert und kontrolliert wird. 

Wir möchten eine „gute Schule“ gestalten, in der sich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer wohlfühlen und in der im Rahmen der pädagogischen Freiheit optimale Lehr-und Lernprozesse möglich sind. 

Wünschen wir uns allen viel Erfolg! 

1. Einleitung, Selbstverständnis und Werte 

Wir verstehen die FLS als ein Zentrum lebenslangen Lernens für  die Aus- und Weiterbildung von Menschen im dualen Berufsbildungssystem und im vollzeitschulischen Ausbildungs-bereich. 

Im Sinne des Bildungsauftrages der Berufsschule ist das übergeordnete Ziel der FLS, auf Basis gegenseitiger Achtung und Wertschätzung, (berufliche) Handlungskompetenz zu vermitteln. 

Wir begegnen uns mit gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Anerkennung, unabhängig von Herkunft und Identität. 

2. Lehren, lernen und erziehen 

In diesem Klima wollen wir maßgeblich dazu beitragen, unsere Schüler und  Schülerinnen „fit für den Beruf“ und „fit für das Leben“ zu machen. Mit aktuellen didaktischen und pädagogischen Konzepten geben wir unseren Schülerinnen und Schülern Raum zur Entwicklung von Handlungskompetenz. Die Erziehung zu kritischem Denken und die Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen sind uns ein besonderes Anliegen. 

3. Fördern und fordern 

Wir stellen die Stärken und Schwächen unserer Schülerinnen und Schüler durch geeignete Diagnoseinstrumente fest. Auf dieser Basis fördern und beraten wir fortlaufend jeden Schüler und jede Schülerin nach seinen/ihren individuellen Fähigkeiten. Wir erwarten von unseren Schülern und Schülerinnen, dass sie selbst Verantwortung für ihren Lernprozess und damit auch für das angestrebte Bildungsziel übernehmen. 

4. Kooperation und offene Schule – lernendes System  

Wir verstehen uns als offene Schule in ständigem Kontakt mit externen Partnern wie Ausbildungsbetrieben, Kammern, anderen Schulen und Lernortkooperationen. 

Wir begreifen unser Haus als ein „lernendes System“, in dem alle Mitglieder permanent für die Zukunftsfähigkeit dieser Bildungsstätte arbeiten. 

Neben unserem Engagement als Ausbildungsschule für Lehrkräfte ist die regelmäßige und qualifizierte Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen ein weiterer Baustein in diesem System. 

Zu unserem differenzierten Bildungsangebot gehören auch internationale Kontakte wie Schüleraustausch, Auslandspraktika und Lehrerfortbildungen im Ausland. 

5. Teamentwicklung 

Unsere Schule braucht engagierte Lehrkräfte, die intern kooperieren und in gut funktionierenden Lehrerteams ihre Klassen betreuen. Unterstützt werden sie dabei von qualifizierten Sozialarbeitern/Sozialarbeiterinnen. Fachbezogene, themenübergreifende und organisatorische Arbeit wird in verschiedenen Arbeitsgruppen geleistet. 

6. Schulleitung und Mitbestimmung 

In der Schulleitung (Schulleiter, stellv. Schulleiter, Abteilungsleiterinnen u. Abteilungsleiter, Teamleiter, Koordinatorin für Fachpraxis) handeln wir verantwortungsbewusst und selbstständig und tragen gemeinsam Sorge für ein gutes Arbeitsklima. 

Auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz arbeiten wir zusammen und gehen konstruktiv und fair mit Konflikten und Kritik um. 

Dabei ist unser Handeln vorrangig durch die Teilautonomie der Abteilungen und der Bildungsgänge unserer Schule und die selbstverantwortliche Lehrtätigkeit der unterrichtenden Personen gesteuert. Wir unterstützen die eigenverantwortliche Bildung von Klassenteams und Arbeitsgruppen. 

Organisatorische und pädagogische Entscheidungen, die die Schulkonferenz bzw. die Gesamtkonferenz trifft, werden von der Schulleitung umgesetzt. Die Verbindlichkeit der Beschlüsse wird vom Kollegium beachtet. 

Die Zusammenarbeit von Schulleitung und Personalrat erfolgt auf der Grundlage des Hess. Personalvertretungsgesetzes (HPVG). 

Sie ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz zum Wohle der Kolleginnen und der Kollegen unserer Schule. 

Die Schulleitung unterstützt die Arbeit der Verbindungslehrer/-innen und der Schüler-vertretung (SV) im Rahmen eines demokratischen Findungsprozesses. 

7. Bildungsangebot 

Unser Bildungsangebot richtet sich im Rahmen des Organisationsplans des Schulträgers und der Kultusverwaltung nach den regionalen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes und der Ausbildungsbetriebe. Außerdem werden qualifizierende Ausbildungsgänge im vollschulischen Bildungsbereich angeboten. Im Rahmen des lebenslangen Lernens macht die FLS, als Ergänzung zur beruflichen Erstausbildung studienqualifizierende, Angebote und Angebote im Weiterbildungssektor. 

8. Evaluation und Entwicklung 

Die Ergebnisse unserer Arbeit werden regelmäßig durch Selbstreflexion der einzelnen Kollegen, eine interne Schulevaluation und externe Evaluation durch das Institut für Qualitätsmanagement (IQ) des Landes Hessen bewertet. Diese Rückmeldungen dienen der Qualitätssicherung der Arbeit an der FLS. 

Sie fließen in die Schulentwicklung ein, welche von der AGSE koordiniert wird. Die Ergebnisse liefern wertvolle Impulse zur Förderung der individuellen Kompetenz innerhalb der Schul-gemeinde.